Einbringung von einzelnen Wirtschaftsgütern gegen Gutschrift auf dem Kapitalkonto II
Bringt ein Gesellschafter ein einzelnes Wirtschaftsgut aus seinem Einzelunternehmen in die Personengesellschaft ein, so kommen hierfür verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten in Betracht. Erfolgt die Gutschrift für die Einbringung auf dem Kapitalkonto I, welches für die Gesellschaftsrechte wie insbesondere das Gewinnbezugsrecht maßgebend ist, so handelt es sich um einen entgeltlichen Vorgang.
Werbungskostenabzugsverbot für Aufwendungen im Jahr 2009, die im Zusammenhang mit vor 2009 zugeflossenen Kapitalerträgen stehen
Bekanntlich ist seit Einführung der Abgeltungsteuer zum 1.1.2009 bei den Einkünften aus Kapitalvermögen ein Abzug tatsächlich angefallener Werbungskosten gesetzlich ausgeschlossen. Diese sind vielmehr mit dem Sparer-Pauschbetrag abgegolten. Der Bundesfinanzhof hat mit Urteil vom 9.6.2015 (Aktenzeichen VIII R 12/14) die Verfassungsmäßigkeit dieses Werbungskostenabzugsverbots nochmals bestätigt
Steuerliche Anerkennung der Überlassung einer Mietwohnung an unterhaltsberechtigte Tochter
Grundsätzlich werden auch Mietverhältnisse mit unterhaltsberechtigten Kindern anerkannt, soweit die Vereinbarungen fremdüblich ausgestaltet sind und tatsächlich auch durchgeführt werden. Die entsprechenden Mieten sind dann zwar als Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung zu versteuern, jedoch können auch Werbungskosten geltend gemacht werden. Gerade bei fremdfinanzierten Objekten oder bei höheren Renovierungskosten kann dies attraktiv sein. Wird das Mietverhältnis steuerlich dagegen nicht anerkannt, so scheidet ein Werbungskostenabzug aus, was sich sehr nachteilig auswirken kann.
Kaufpreisaufteilung für Gebäude-AfA: Beachtlichkeit einer vertraglichen Abrede
Zur Ermittlung der Bemessungsgrundlage der Gebäudeabschreibung ist der Kaufpreis der Immobilie auf das Gebäude sowie den Grund und Boden aufzuteilen. Der auf den Grund und Boden entfallende Anteil geht nicht in die Abschreibung ein. Vielfach wird beim Erwerb einer Immobilie nur ein Gesamtkaufpreis vereinbart, so dass für steuerliche Zwecke im Nachhinein eine Kaufpreisaufteilung erfolgen muss. Die Aufteilung ist oft streitanfällig und gerade die Arbeitshilfe der Finanzverwaltung zur Kaufpreisaufteilung führt nicht selten zu realitätsfernen und für den Stpfl. ungünstigen Ergebnissen.
Risikolebensversicherungsbeiträge keine Werbungskosten bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung
Der Bundesfinanzhof hat sich mit Urteil vom 13.10.2015 (Aktenzeichen IX R 35/14) mit Beiträgen für Risikolebensversicherungen befasst, welche der Absicherung von Darlehen dienen, die zur Finanzierung der Anschaffungskosten eines der Einkünfteerzielung dienenden Immobilienobjekts aufgenommen werden.
Zurechnung von Vermietungseinkünften bei Einschaltung eines Verwalters
Hinsichtlich der Zurechnung von Vermietungseinkünften ist Vorsicht geboten, wenn die Vermietung über einen eingeschalteten Verwalter erfolgt. Das Finanzgericht Düsseldorf entschied mit Urteil vom 24.10.2014 (Aktenzeichen 1 K 4103/12 E), dass für die Zurechnung von (auch negativen) Vermietungseinkünften regelmäßig auf das Außenverhältnis zum Mieter abzustellen ist, da für den Mieter grundsätzlich erkennbar sein müsse, dass ein in die Vermietung eingeschalteter Vertreter oder Verwalter die Vermietung nicht im eigenen Namen und für eigene Rechnung, sondern für einen Dritten durchführt, auch wenn dieser namentlich nicht benannt wird. Nicht entscheidend sei, wer rechtlicher oder wirtschaftlicher Eigentümer des Mietobjekts ist.
Energetische Sanierung als anschaffungsnahe Aufwendungen
Auf Grund ausdrücklicher gesetzlicher Regelung zählen Aufwendungen für Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen zu den Herstellungskosten eines Gebäudes, wenn sie innerhalb von drei Jahren nach der Anschaffung des Gebäudes durchgeführt werden und die Aufwendungen ohne Umsatzsteuer 15 % der Anschaffungskosten übersteigen – sog. anschaffungsnahe Herstellungskosten. Diese können steuerlich nur über die Gebäude-AfA geltend gemacht werden.
Ermittlung des Veräußerungsgewinns beim Aktientausch
Zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb nach § 17 Abs. 1 und 4 EStG gehört auch der Gewinn bzw. Verlust aus der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften, wenn der Gesellschafter innerhalb der letzten fünf Jahre am Grund- oder Stammkapital qualifiziert beteiligt war und er die Beteiligung in seinem Privatvermögen hält. Eine qualifizierte Beteiligung liegt nach aktueller Rechtslage bei einer Beteiligungsquote von mindestens 1 % vor. Der Gewinn bzw. Verlust bei einer Veräußerung wird durch die Gegenüberstellung von Veräußerungspreis und Anschaffungskosten (unter Berücksichtigung der Veräußerungskosten) ermittelt.
Aktuelle Entscheidungen zur verdeckten Gewinnausschüttung (vGA)
Aufwendungen für die Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft gegenüber Mandanten durch Gesellschafter-Geschäftsführer
Mit Urteil v. 15.10.2015 (Aktenzeichen 3 K 472/14 E, www.stotax-first.de) hat das FG Münster die Frage bejaht, ob die Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft, die der Gesellschafter-Geschäftsführer einer Steuerberatungs-GmbH gegenüber einem Mandanten der GmbH übernommen hat, zu Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit führt.
Haftung des GmbH-Geschäftsführers für Steuerschulden der GmbH (sog. Mittelvorsorgepflicht)
Mit Beschluss v. 11.11.2015 (Aktenzeichen VII B 74/15, www.stotax-first.de) hat der BFH seine bisherige Rechtsprechung zur Geschäftsführerhaftung und zur sog. Mittelvorsorgepflicht bestätigt. Im konkreten Streitfall war der Geschäftsführer einer insolventen GmbH, die persönlich haftende Gesellschafterin und Geschäftsführerin einer GmbH & Co. KG war, als Haftungsschuldner für ausgefallene Umsatzsteuern in Anspruch genommen worden.
Federal Fiscal Court holds interest barrier to be unconstitutional
The First Senate of the German Federal Fiscal Court (Bundesfinanzhof – BFH) has submitted the re- gulation regarding the interest barrier to the Federal Constitutional Court (Bundesverfassungsgericht – BVerfG) as it believes it to be unconstitutional.
Creating Shared Value: Mazars Group publishes its 2014-2015 Annual Report
2014-2015 was a remarkable year for Mazars, with an outstanding 15.9% growth and a 1.25 Bn € turnover, proving its robustness and resilience in a fast-transforming world. The Group also celebrated the 20th anniversary of its international integrated partnership, a unique model which has allowed Mazars to become an influential challenger in the audit, accounting, advisory, tax and legal services industry, present on all continents.
Der BFH und die umsatzsteuerliche Organschaft
Mit seinen Urteilen vom 2.12.2015 hat der Bundesfinanzhof die deutsche Gesetzeslage zur umsatzsteuerlichen Organschaft an EU-Recht angepasst. Demnach lässt der BFH nunmehr Organschaften mit Tochterpersonengesellschaften zu.
Mazars announces annual growth of 15.9% together with a strategic merger in China
Roever Broenner Susat Mazars: partner for German small- and medium-sized enterprises on growth course
BFH hebt Entscheidung des Finanzgerichts zur Pauschalbesteuerung von „intransparenten Fonds“ auf!
Im Sommer 2012 hat Roever Broenner Susat Mazars für eine Anlegerin beim Bundesfinanzhof unter dem Aktenzeichen VIII R 27/12 Revision eingelegt, um zu klären, ob die Entscheidung des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg zu § 6 InvStG zutreffend ergangen ist. In Anbetracht der europäischen Kapitalverkehrsfreiheit und verfassungsrechtlicher Grundrechte haben damals erhebliche Bedenken an der Wirksamkeit dieser Regelung bestanden. Mitte November 2015 fand nun die mündliche Verhandlung vor dem Bundesfinanzhof statt, der nunmehr das finanzgerichtliche Urteil aufhob und zur erneuten Entscheidung zurückverwies. Die Urteilsgründe werden in Kürze veröffentlicht.
„Geldwäscherisiken bleiben weiterhin im Fokus“
Michael Skall ist Wirtschaftsprüfer bei Mazars in Frankfurt am Main. Im Interview erzählt er, welche Änderungen und Neuerungen die vierte EU-Geldwäsche-Richtlinie für Kreditinstitute bedeutet, wie viel Zeit diesen zur Anpassung bleibt und welche Auswirkung die Veröffentlichung der Panama Papers bei der Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht haben könnte.
FATCA und OECD-CRS: Der automatische Austausch von Steuerdaten startet
Auf Grundlage des neu in die Abgabenordnung eingefügten § 117c hat das BMF die FATCA-Umsetzungsverordnung (FATCA-USA-UmsV) erlassen. Es ist der Anfang des weltweiten FATCAReporting (Foreign Account Tax Compliance Act). Für die Finanzbranche stellt es eine große Herausforderung dar, während es für betroffene Steuerpflichtige den Anfang vom Ende des Bankgeheimnisses bedeutet.
Mietnebenleistungen als eigenständige Hauptleistung
Mit Urteil vom 16.04.2015 (C-42/14) hat der EuGH entschieden, dass die Art. 14 Abs. 1, Art. 15 Abs. 1 sowie Art. 24 Abs. 1 MwStSystRL dahingehend auszulegen sind, dass hinsichtlich der Lieferung von Wärme, Wasser, Elektrizität oder der Abfallensorgung im Rahmen der Vermietung einer Immobilie von Dritten zugunsten der Mieter als vom Vermieter erbracht anzusehen sind, soweit die Mieter die Dienstleistungen unmittelbar nutzen und der Vermieter als Vertragspartner diese dem Mieter weiterberechnet.
National “Business and Human Rights” action plan adopted
04.01.2016 – On 21 December, the German government adopted the national action plan on business and human rights. The goal is to implement the UN Guiding Principles on Business and Human Rights.