Zinswende wird zum Problem für Unternehmen

Dezember 2023. Mit leichter Verzögerung kommt die Zinswende nun auch bei Deutschlands wichtigsten Konzernen an.

Nach „Handelsblatt“-Berechnungen werden allein 2024 bei den DAX-40-Konzernen 69 Milliarden € an Schulden fällig. Diese wurden in der Nullzinsphase aufgenommen, müssen nun aber getilgt oder mit deutlich höheren Zinssätzen neu finanziert werden. In die Zinsfalle haben sich die Konzerne in den Jahren der Nullzinspolitik selbst hineinmanövriert. In dieser Zeit ist die Verschuldung der DAX-Unternehmen auf eine Rekordhöhe von insgesamt rund 650 Milliarden € gestiegen. Das ist doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Einen Großteil der Schulden machen Anleihen in Höhe von 522 Milliarden € aus. Bis 2026 laufen Papiere mit einem Volumen von 231 Milliarden € aus – das sind 44 Prozent der gesamten Anleiheschuld. Bei einigen Unternehmen wird ein hoher Anteil der Verbindlichkeiten rasch fällig: Dazu zählen etwa der Autozulieferer Continental und Siemens Energy. Sie dürften künftig wieder Zinssätze von vier bis fünf Prozent und mehr zahlen müssen, nachdem in den vergangenen Jahren null bis ein Prozent Jahreszins üblich war.