Scheitern Frauen wirklich häufiger als Männer in Führungspositionen?

September 2023. Im Juli 2023 gab der Sportartikelhersteller Adidas bekannt, dass Personalchefin Amanda Rajkumar das Unternehmen nach nur zweieinhalb Jahren wieder verlässt.

Ende April wurde die damalige Vorstandschefin von Thyssenkrupp, Martina Merz, nach rund dreieinhalb Jahren abgelöst. Doch der Anschein, dass Frauen häufiger und früher wieder aus ihren Top-Positionen ausscheiden als Männer, trügt. In der Zeit vom 1. September 2022 bis zum 1. Juli 2023 verließen 14 der 99 weiblichen Mitglieder und 92 ihrer 599 männlichen Kollegen die Vorstände der in DAX, MDAX und SDAX notierten Konzerne. Das entspricht 14,1 % der Frauen und 15,4 % der Männer. Die Zahlen stammen aus einer Auswertung der Allbright-Stiftung für das Handelsblatt. Die Organisation setzt sich für mehr Frauen und Diversität in Führungspositionen der Wirtschaft ein. Auch wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet, gingen Frauen nicht häufiger als Männer. So verließen zwischen dem 1. März 2018 und dem 1. März 2023 rund 15 % der weiblichen Vorstandsmitglieder die Führungsriegen vor Ablauf von fünf Jahren wieder. Bei Männern waren es im selben Zeitraum 22 %.