Mittelstand sieht China kritisch

Februar 2024. Der industrielle Mittelstand betrachtet die aktuellen geopolitischen Krisen und Konflikte mit großer Sorge und trifft erste Vorkehrungen: Zwar bleibt China generell für die Unternehmen als Beschaffungsmarkt wichtig – nicht zuletzt, weil das Land bei einigen Rohstoffen eine monopolartige Stellung einnimmt.

China werde jedoch zunehmend kritisch gesehen. Entsprechend rücken andere asiatische Staaten als mögliche Alternativen in den Fokus, wie die Ergebnisse einer Online-Befragung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn zeigen. Mehr als 1.800 Führungskräfte von Industrieunternehmen hatten daran teilgenommen. Im Herbst 2023 waren zudem Vertreter*innen von Kammern und Wirtschaftsverbänden zu den unternehmerischen Auslandsaktivitäten interviewt worden. „Nordamerika gewinnt vor allem für die exportierenden Unternehmen an Bedeutung. Der wichtigste Markt besonders für die mittelständischen Unternehmen ist und bleibt jedoch aufgrund der hohen Rechtssicherheit und der verlässlichen Rahmenbedingungen der EU-Binnenmarkt. Dagegen hat der Warenverkehr mit Großbritannien seit dem Brexit merklich an Bedeutung verloren“, berichtet Studienleiter Hans-Jürgen Wolter. Er empfiehlt aus volkswirtschaftlicher Sicht, den EU-Binnenmarkt politisch weiter zu stärken, bürokratische Hürden gezielt abzubauen und konsequent die Prämisse „Think small first“ bei der Gestaltung neuer Regularien umzusetzen.