Deutsche Manager*innen sorgen für großen Schaden

November 2023. Versicherungswirtschaft rechnet wegen Regulatorik mit mehr Managementfehlern.

Angesichts der mauen Wirtschaftslage und der damit verbundenen Firmenpleiten rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) künftig mit mehr Haftpflichtfällen bei Manager*innen. „Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt, was in der Regel hohe Schadenersatzforderungen von Insolvenzverwaltern gegen Manager nach sich zieht“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen der „Wirtschaftswoche“. Hinzu kämen die wachsenden rechtlichen Anforderungen, etwa durch das Lieferketten- oder das Hinweisgeberschutzgesetz, denen Manager*innen nachkommen müssen. Gerade bei der Umsetzung neuer Gesetze sei die Gefahr von Managementfehlern groß. Bereits im vergangenen Jahr mussten Versicherer vermehrt im Rahmen sogenannter D&O-Policen (Directors & Officers) für von Manager*innen verursachte Schäden einspringen. „Der Schadenaufwand kletterte auf 213 Millionen €“, sagte Asmussen. Zwar seien die gemeldeten Schäden 2022 nur leicht um 1,8 % auf 2.000 gestiegen. Doch die einzelnen Fälle kamen die Versicherer teurer zu stehen: Während der Schadendurchschnitt 2022 bei fast 107.000 € gelegen habe, seien es ein Jahr zuvor erst 81.000 € gewesen.