Die Steuerfunktion von morgen ist globaler Taktgeber

Alle steuerrelevanten Informationen zentral einzusammeln und zu konsolidieren, ist gewöhnlich keine einfache Aufgabe für die Steuerfunktion eines international tätigen Unternehmens. Weil aktuell national und international viel in Bewegung ist, müssen sich Steuerabteilungen langfristig auf eine deutliche Mehrbelastung einstellen.

Zu den Kernaufgaben der Steuerfunktion gehört, die Tax Compliance des Unternehmens zu gewährleisten, sowie Straf- und Haftungsrisiken möglichst gering zu halten. Diese Aufgaben wachsen mit der Internationalisierung des Unternehmens. Gleichzeitig steigen damit die Anforderungen an das Informationsmanagement. Schließlich ist sicherzustellen, dass der Austausch steuerrelevanter Informationen zwischen allen internen und externen Stakeholdern funktioniert.

Im New Normal der Steuerabteilung braucht es dafür Prozesse, die greifen, wenn ein steuerrelevantes Ereignis eintritt, damit Informationen im Idealfall automatisch verarbeitet und geeignete Maßnahmen abgeleitet werden. Das können neue Regularien sein, die lokal die Unternehmenstochter betreffen und der Muttergesellschaft zur Berücksichtigung in der unternehmensweiten Steuergestaltung mitgeteilt werden sollten. Es kann aber auch um neue länderübergreifende Richtlinien wie DAC6 gehen, die eine verbindliche Informationsübermittlung an Konzerngesellschaften, Intermediäre und Meldebehörden nötig machen, um allen Meldepflichten nachzukommen.

Regulatorische Veränderungen im Blick behalten

Damit neue Entwicklungen im nationalen und internationalen Umfeld steuerlich berücksichtigt werden können, ist eine einheitliche, länderübergreifende Sicht wichtig. Stabile, digitale Prozesse und der Einsatz von innovativen Technologien unterstützen die Steuerabteilung, alle Steuerdaten zentral vorzuhalten und legislative sowie regulatorische Veränderungen zu beobachten. Die Digitalisierung unterstützt z.B. dabei, Offenlegungspflichten synchron zu halten. Doppel- oder gar Falschmeldungen, die durch unterschiedliche nationale Anforderungen an die Berichtsinhalte zustande kommen können, werden damit vermieden.

Unterschiedliche Steuergesetzgebungen bieten aber auch Gestaltungschancen. Steuerliche Gestaltungsräume zu identifizieren und zu managen gehört daher ebenso zur Aufgabe der Steuerfunktion global agierender Unternehmen. Durch eine Analyse von Vorteilen, z.B. Anreizen für Investitionen, zahlt sie gezielt in die Wertschöpfung im Unternehmen ein. 

Steuerinformationen sammeln und teilen

Die neue Herausforderung für die Steuerfunktion ist, mit den neu gewonnen Informationen smart umzugehen. Es gilt, die Auswirkungen steuerlicher Pflichten und Möglichkeiten auf die Geschäftsfelder und die Unternehmensstrategie zu verstehen und diese Erkenntnisse mit der Unternehmensführung, den Tochtergesellschaften und den Geschäftsbereichen zu teilen. Die digitale Steuerabteilung rückt künftig enger mit den operativen und strategischen Entscheidungsträgern im Unternehmen zusammen und kann wichtige Impulse für die internationale Geschäftsstrategie liefern.

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