Auswirkung der digitalen Transformation auf den M&A-Prozess

03.01.2020 | Susann Ihlau, Hendrik Duscha
Der Fachbeitrag „Auswirkung der digitalen Transformation auf den M&A-Prozess“ wurde von WP/StB Susann Ihlau und WP/StB Hendrik Duscha in der Fachzeitschrift „WPg“ veröffentlicht.

Die digitale Transformation verändert Geschäftsmodelle und Strategieüberlegungen von etablierten Unternehmen. In ihrem Beitrag erläutern die Autoren, welche Folgen die digitale Transformation für den M&A-Prozess hat. Der Schwerpunkt der Financial-Due-Diligence wird zunehmend auf der Untersuchung der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells bzw. des Erfolgspotenzials von Start-up-Unternehmen liegen und bislang vergangenheitsorientierte Analysen vielfach ersetzen. Ferner gewinnt die IT-Due-Diligence mit steigendem Digitalisierungsgrad an Bedeutung. Im Rahmen der Bewertung kann eine Verlängerung der Detailplanungsphase und die Analyse des Geschäftsmodells auf Robustheit gegenüber disruptiven Technologien eine sinnvolle Grundlage für die Ableitung der ewigen Rente sein.

Die digitale Transformation und Disruption stellt lang bewährte Geschäftsmodelle vor neue Herausforderungen, an denen sie wachsen, aber auch scheitern können. Etablierte Unternehmen haben häufig keine andere Wahl, als sich den Marktbedingungen und den veränderten Kundenbedürfnissen anzupassen. Um künftig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist die zeitnahe Integration und Umsetzung der digitalen Transformation im eigenen Geschäftsmodell von strategischer Bedeutung. In diesem Zusammenhang stehen etablierte Unternehmen vor der Entscheidung, diesen Transformationsprozess mit eigenen Mitteln zu durchlaufen oder das benötigte Know-how zu erwerben.

In der Praxis ist zu beobachten, dass viele etablierte Unternehmen Start-up-Unternehmen erwerben, die den nötigen Impuls für die digitale Transformation mitbringen. Neben dem Zukauf von jungen, innovativen Unternehmen wird verstärkt qualifiziertes Personal rekrutiert, um die digitale Transformation voranzutreiben.

Die digitale Transformation hat insoweit eine Änderung des M&A-Prozesses zur Folge. Neben einem geänderten Fokus der Financial-Due-Diligence gewinnt vor allem die IT-Due-Diligence an Bedeutung. Zudem ist die Bewertung von Start-up-Unternehmen und disruptiven Geschäftsmodellen im M&A-Prozess eine Herausforderung, da die künftige Entwicklung mit erheblichen Unsicherheiten behaftet ist.

Publikation: IDW
Ausgabe: WPg - Die Wirtschaftsprüfung 24/2019

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