Mazars-Studie zeigt: Banken machen trotz Corona Fortschritte bei ESG-Themen

26.02.2021 – Hamburg. Über 80 Prozent der Banken ergänzen auch in der Corona-Pandemie ihr Portfolio um nachhaltige Finanzprodukte und Services. So ein Ergebnis der neuen Benchmark-Studie „Responsible Banking Practices 2021“ der internationalen Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Mazars. Bereits zum zweiten Mal in Folge wurden die weltweit größten Banken auf die Implementierung und Umsetzung der nachhaltigen ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance) analysiert. Untersucht wurden insgesamt 37 Institute aus Europa, Afrika, Nord- und Südamerika sowie aus dem Raum Asien-Pazifik.

Die Studienergebnisse zeigen, dass das Thema ESG auch im herausfordernden Corona-Jahr 2020 für Banken sehr relevant ist. Im Vergleich mit den Ergebnissen der Untersuchung aus dem vergangenen Jahr haben sich die Banken in allen analysierten Bereichen, die für eine nachhaltige Finanzwirtschaft relevant sind, verbessert.

Bei der Entwicklung bzw. Integration nachhaltiger Geschäftspraktiken und Finanzprodukte sind große Fortschritte zu erkennen. Handlungsbedarf gibt es allerdings noch bei der Implementierung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien bzw. -zielen. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • 74 Prozent der untersuchten Institute haben Maßnahmen umgesetzt, die eine Kultur der Nachhaltigkeit fördern, und ihre Governance-Struktur angepasst (Vorjahr: 49 Prozent). Hauptsächlich werden hier die PACTA-Methode (Paris Agreement Capital Transition Assessment) und das ergänzende Bewertungs- und Analyse-Instrument SMART (Sustainability Monitoring and Assessment RouTine) eingesetzt, um die Kreditportfolien standardisiert auf Nachhaltigkeitsaspekte zu untersuchen und näher an den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten.
  • 82 Prozent der Banken entwickeln aktuell ein nachhaltiges Produktund Serviceangebot (Vorjahr: 47 Prozent).
  • Die Zahl der Institute, die ihre Berichterstattung und Offenlegung nach ESG-Reporting-Standards ausrichten, hat um 45 Prozent zugenommen. Allerdings haben diese Initiativen bislang nicht dazu geführt, dass sich die Banken zur Klimaneutralität verpflichten.
  • Bei der Integration von ESG- und Klimakriterien in das Risikomanagement der Banken gibt es kleinere Fortschritte (22 Prozent). In vielen Banken spielen bei der Risikobewertung Umweltfragen und Klimaszenario-Analysen noch eine größere Rolle als die sozioökonomischen ESG-Kriterien im weiteren Sinne.
  • 30 Prozent der Institute haben finanzielle Anreize für den Vorstand und das Top-Management eingeführt, die mit dem Erreichen von Nachhaltigkeitszielen verknüpft sind (Vorjahr: 13 Prozent).

Markus Morfeld, Partner bei Mazars in Deutschland dazu: „Die Ergebnisse bestätigen, was wir in Gesprächen mit unseren Mandanten und Mandantinnen immer wieder mitbekommen: Auch im Corona-Jahr mit seinen besonderen Herausforderungen bleibt ESG oben auf der Agenda. Aber es gibt noch einiges zu tun. Die Banken müssen ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung transparenter gestalten und die Nachhaltigkeitsstrategien wirklich umsetzen, speziell im Risikomanagement.“

Den Studienreport „Responsible Banking Practices 2021“ (in englischer Sprache) können Sie hier herunterladen.

Über die Studie

Der zweite Teil der Responsible Banking Practices-Studie baut auf den früheren Mazars-Berichten Responsible banking practices: Benchmark Studie 2020 und Banks’ response to climate change risk auf. Die 37 analysierten Banken (im ersten Teil 30) sind alle UNEP-FI-Mitglieder und/oder Unterzeichner der Grundsätze für verantwortungsbewusstes Bankwesen. Anhand der öffentlich zugänglichen Berichte dieser Banken für 2019/20 wurden Best Practices und Trends im Umgang mit Klimarisiken und sozialen sowie Governance-Themen identifiziert.

Über Mazars

Mazars ist ein führendes internationales Unternehmen, das auf die Bereiche Wirtschaftsprüfung, Steuern und Recht¹ sowie Accounting, Financial Advisory und Consulting spezialisiert und in über 90 Ländern vertreten ist. Mehr als 42.000 Expert*innen – mehr als 26.000 in unserer integrierten Partnerschaft, mehr als 16.000 in der Mazars North America Alliance – arbeiten vertrauensvoll mit ihren Mandant*innen zusammen und unterstützen sie dabei, ihr Geschäft nachhaltig zu sichern und auszubauen.

In Deutschland gehört Mazars mit einem Jahresumsatz von rund 182 Millionen Euro zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften. Mit 94 Partner*innen und mehr als 1.700 Mitarbeiter*innen ist die Gesellschaft an zwölf Standorten innerhalb Deutschlands immer in der Nähe ihrer Mandant*innen.

¹wo dies nach den geltenden Landesgesetzen zulässig ist

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