SAP S/4HANA – Fundament für die Digitalisierung im Gesundheitswesen

Moderne Krankenhäuser begreifen die technologische Innovationskraft des 21. Jahrhunderts als Triebfeder zur kontinuierlichen Erneuerung und Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle. Hinter Zukunftsstrategien stehen oft wegweisende IT-Lösungen wie die neue ERP-Lösung SAP S/4HANA.

SAP S/4HANA folgt im Vergleich zu den vorangegangenen Produktgenerationen einer ganz neuen Logik, die – richtig konzeptioniert – das Fundament für die Digitalisierung der gesamten ERP-Prozesslandschaft bereitstellt. Ein nachhaltiger Mehrwert für das Krankenhausgeschäft, der den kurzfristigen Mehraufwand durchaus rechtfertigt.

Nicht erst das Inkrafttreten des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) im September 2020 und die damit verbundenen Investitionsprogramme unterstreichen die Erfolgswichtigkeit der digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Neue Technologien wie SAP S/4HANA unterstützen das Krankenhaus- Management dabei, sein Geschäft schnell und präzise zu digitalisieren, den neuen Marktanforderungen anzupassen und so die Wettbewerbsfähigkeit mittel- und langfristig zu sichern.

Konkret eröffnet SAP S/4HANA Krankenhäusern die Chance, ihre Geschäftsprozesse entlang der neuen digitalen Möglichkeiten auf den Prüfstand zu stellen und zu optimieren. Das Ergebnis ist eine effiziente, transparente und vor allem integrierte Lösung für alle Geschäftsbereiche. Damit ebnet SAP S/4HANA Krankenhäusern den Weg zu wichtigen Digitalisierungsergebnissen wie der Echtzeitdatenanalyse und der Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle. Für Krankenhäuser besonders wichtig: Mittels der Near-Zero-Downtime-Technologie lassen sich temporäre Systemausfälle minimieren. Auf diese Weise wird ein stabiler Informations- und Datenfluss nicht nur im Kontext der Patientenversorgung sichergestellt.

Abhängig von Größe und Prozesskomplexität sollten Krankenhäuser für den Umstieg auf SAP S/4HANA eine Dauer von drei bis fünf Jahren einplanen, in denen zunächst konzipiert, dann entwickelt und zuletzt implementiert wird.

Der erforderliche Ressourceneinsatz ist nicht unerheblich und setzt sich insbesondere aus System-, Personal- und Beraterkosten zusammen. Jüngste Studien sprechen davon, dass 65 % der SAP-S/4HANA- einführenden Unternehmen mit jährlich wiederkehrenden Einsparungen nach dem Go-live rechnen. Der zentrale Nutzen wird jedoch in der Transparenz der abteilungs- und geschäftsbereichsübergreifenden Prozesse erkannt – eine deutlich verbesserte Entscheidungs- und Steuerungsbasis für das verantwortliche Krankenhaus-Management.

Damit der Umstieg auf SAP S/4HANA im Krankenhaus gelingt, sollte dem Change-Management gleich zu Projektbeginn eine zentrale Rolle zufallen. Aufgabe des Change-Managements ist es, die Krankenhausbelegschaft – vom Projektsponsor bis zum künftigen SAP-S/4HANA-Anwender –, aber auch externe Stakeholder, wie Lieferanten, Dienstleister, Behörden und natürlich Patienten, erfolgreich durch den Wandel zu begleiten. Dies durch zielgruppengerechtes Informieren, Involvieren und Befähigen.

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Entscheidend und damit im Fokus einer SAP-S/ 4HANA-Change-Management-Strategie sind:

  1. eine kraftvolle und verständliche Argumentation für die SAP-S/4HANA-Einführung (Case for Change), eng verknüpft mit der Unternehmensstrategie und Unternehmenskultur
  2. ein an Projektstruktur und -ziel ausgerichteter Mix aus Kommunikations- und Befähigungsmaßnahmen, zusammengeführt in der Change-Architektur (Architecture of Change) und umgesetzt von einer klar definierten Change-Organisation,
  3. die Verpflichtung und das Bekenntnis der Führungskräfte zum Projekterfolg (Leadership Commitment),
  4. die Change-Bereitschaft und -Fähigkeit der Anwender vor dem Go-live (User Readiness) sowie
  5. die Anwenderzufriedenheit nach der Implementierung als Basis zur nachhaltigen Verankerung der neuen SAP-S/4HANA-Lösung (User Happiness).

Erfahrungsgemäß wird dem Change Management bei SAP-S/4HANA-Einführungen zunächst nicht ausreichend Bedeutung beigemessen. Das kann zu erheblichen Projektverzögerungen und damit Budgetüberschreitungen führen. Spätestens dann, wenn die Konzeptions- und Entwicklungsphase in die Implementierungsphase übergeht, spürt das Krankenhaus-Management oft erste, signifikante Widerstände.

Zu diesem Zeitpunkt muss es noch nicht zu spät sein. Es empfiehlt sich ein professionelles Change Management Assessment, das Transparenz in die Situation bringt sowie ein rasches, gezieltes Handeln ermöglicht.

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Autor*innen:

Marco Ehlert
marco.ehlert@mazars.de

Daniel Wintzen
daniel.wintzen@mazars.de

   

Dies ist ein Beitrag aus unserem Health-Care-Newsletter 2-2021. Die gesamte Ausgabe finden Sie hier. Sie können diesen Newsletter auch abonnieren und erhalten die aktuelle Ausgabe direkt zum Erscheinungstermin.