Bessere Investitionsentscheidungen treffen

Wollen Sie den Wert Ihres Unternehmens steigern, indem Sie bessere Investitionsentscheidungen treffen? Das sollten Sie strategisch angehen. Wichtig dafür ist, immer zu überprüfen, ob eine Investition auf den Wert Ihres Unternehmens einzahlen würde. Nehmen Sie dafür Ihre zukünftigen Ausgaben genau unter die Lupe, legen Sie klare Entscheidungsprozesse fest, bilden Sie ein Team aus Expert*innen und schaffen Sie die Grundlage, um den Erfolg Ihrer Investitionen zu bewerten. Diese vier Schritte beschreibt unser Experte für Transformations- und Investitionsentscheidungen Olivier Gramling.

1. Schritt: Ausgaben planen

Bevor Sie investieren, sollten Sie einen genauen Ausgabenplan aufstellen. Sehen Sie darin vor allem für Schlüsselinvestitionen ein angemessenes Budget vor. Welche das sind, haben Sie schon in Ihrer Wachstumsstrategie festgelegt.

Planen Sie am besten Ihr Budget von Grund auf neu, statt sich an den Investitionen des Vorjahres zu orientieren. Nutzen Sie dafür geeignete Prognosemodelle, die Ihren geplanten Ausgaben eine solide Grundlage geben. Achten Sie auch drauf, Investitionen nach Möglichkeit aus dem Eigenkapital zu finanzieren, nicht aus dem Cashflow.

2. Schritt: Entscheidungsprozess festlegen

Als Nächstes entwickeln Sie einen effektiven und effizienten Prozess, mit dem Sie entscheiden, wie und wo Sie investieren. Lassen Sie sich auch hier von Ihrer Unternehmensstrategie leiten.

In einem eigentümergeführten Unternehmen, vor allem in der Gründungsphase, treffen üblicherweise die Gründer*innen oder Eigentümer*innen alle Investitionsentscheidungen selbst. Je mehr das Unternehmen wächst, desto weniger effektiv ist dieses Vorgehen. Statt die Entscheidungen einer einzelnen Person zu überlassen, sollten Sie dafür einen zentral gesteuerten Prozess festlegen.

An diesem Prozess sollten Sie Mitarbeiter*innen aus dem ganzen Unternehmen beteiligen, die verschiedene Sichtweisen einbringen. So vermeiden Sie ein Scheuklappendenken, das nur einzelne Bereiche Ihres Unternehmens einbezieht. Die Beteiligten sollten stattdessen das gesamte Unternehmen betrachten.

3. Schritt: Team einsetzen

Fundiert und sachlich begründet über Investitionen zu entscheiden, ist eine unternehmerische Kernkompetenz. Ohne sie kann es passieren, dass das Unternehmen seine strategischen Prioritäten aus dem Auge verliert und Geld an der falschen Stelle ausgibt.

Sie sollten daher ein Team aus Spezialist*innen zusammenstellen, das über Investitionen entscheidet, ihre Auswirkungen überwacht und Fortschritte misst. So wird der operative Bereich Ihres Unternehmens nicht durch Investitionsprojekte abgelenkt. Außerdem stellen Sie dadurch sicher, dass Ihre Expert*innen unvoreingenommen entscheiden und bewerten.

4. Schritt: Entscheidungen bewerten

Indem Sie Ihre Investitionsentscheidungen zentral und prozessorientiert treffen, sorgen Sie für Transparenz. Dadurch können Sie auch leichter die Kosten ermitteln und geeignete Kennzahlen definieren, um die Rendite zu ermitteln. In den meisten Fällen wird dafür der Kapitalwert oder der interne Zinsfuß herangezogen. Der Abzinsungssatz, mit dem Sie den Kapitalwert ermitteln, bildet die zu erwartenden Rentabilität und das Risiko des Investitionsprojekts ab.

Traditionell bewerten Unternehmen Ihre Investitionsentscheidungen nach deren Auswirkungen auf das Unternehmen, zum Beispiel auf das Wachstum, den Gewinn oder die Leistung. Häufig vermittelt dieser Ansatz jedoch kein vollständiges Bild. Denn oft geht es nicht um Investitionen in das Anlagevermögen, sondern um Investitionen in neue Fähigkeiten, in Innovationen oder in Mitarbeiter*innen. Solche Investitionen sind häufig mit hohen Anfangskosten verbunden. Sie wirken sich erheblich auf die Bilanz aus, amortisieren sich erst später und finanzielle Erträge sind nicht immer klar der ursprünglichen Investition zuzuordnen.

Zum Beispiel investieren viele Unternehmen in Daten, wenn sie ihre Geschäftsabläufe digitalisieren. Mazars hat eine Studie zu „Data Maturity“ durchgeführt und herausgefunden, dass die meisten Unternehmen Big Data als ihren wichtigsten Wachstumsmotor für die kommenden zehn Jahre betrachten. Deshalb planen sie für 2023 erhebliche Investitionen in diesem Bereich.

Auch Investitionen in Nachhaltigkeit bringen kurzfristig nur eine geringe Rendite. Langfristig sind sie aber entscheidend für die Nachhaltigkeit des Unternehmens und die öffentliche Wahrnehmung seiner Marke. Investitionen ausschließlich finanziell zu bewerten, ist daher problematisch.

Verknüpfen Sie Ihre Investitionsentscheidungen also mit Ihrer Unternehmensstrategie, stellen Sie einen transparenten Ausgabenplan auf, führen Sie einen zentral gesteuerten Entscheidungsprozess ein und bewerten Sie Ihre Investitionen sorgfältig. So schaffen Sie beste Voraussetzungen, damit Ihr Unternehmen langfristig wächst und an Wert gewinnt.

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